Wollen wir Freunde sein? 5 Tipps für den Aufbau deines MitMama Netzwerks

Zusammen kämpft frau weniger allein. Mamas mit besonderen Kindern brauchen ein besonderes Netzwerk.


Liebe MitMama, 

ein besonderes Kind kann einen Wendepunkt für deine Freundschaften darstellen – da gibt es wunderbare, klärende, aber auch enttäuschende Momente. Ein besonderes Kind kann der Auslöser für ganz besondere neue Freundschaften sein. Stichwort: "Ich weiß genau, was du meinst." Ein besonderes Kind kann dich dazu bringen, das Konzept von Freundschaft neu zu erkunden, besonders wenn unsere Kinder Freundschaft nicht nach der Norm definieren.

Allein auf weiter Flur? - Nein!

Unsere Kinder und ihr Verständnis von Freundschaft und wie wir ihnen helfen können, echte Freunde zu finden ist ein Thema für einen anderen Post. Heute geht es um uns als Mütter. Daher lass uns zunächst einen Schritt zurücktreten. Wir sollten uns alle bewusst machen, dass das Muttersein an sich schon eine Herausforderung ist.
Wenn dann noch zusätzliche Schwierigkeiten und Verantwortungen dazukommen, die die Betreuung eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen mit sich bringt, kann es vorkommen, dass wir uns manchmal auf verlorenem Posten fühlen, allein auf weiter Flur.
Aus diesem Grund ist es von enormer Bedeutung, einen verlässlichen Kreis von Unterstützerinnen zu haben - andere Mütter, die in derselben Lage sind und verstehen, was du durchmachst. Doch wo findet man sie, diese MitMamas, die einem Rückhalt geben und Mut zusprechen? MitMamas, auf die man in dunklen Momenten zählen kann und mit denen frau die kleinen Erfolge des Alltags teilen kann?

Mission Impossible?

Auf den ersten Blick mag dies wie eine aussichtslose Mission erscheinen. Möglicherweise hast du bereits die Erfahrung gemacht, dass deine Freundschaften sich verändert haben, seit die Diagnose deines Kindes bekannt ist.
Manche haben keine Lust auf das Besondere, andere zeigen kaum Verständnis dafür, dass du als Mutter eines besonderen Kindes ganz anderen Herausforderungen gegenüberstehst, als sie sich vorstellen können, und plötzlich ist das gemeinsame Band nicht mehr da. Dazu fehlt uns häufig die Zeit oder die Energie, die es kosten kann, diese etwas oberflächlicheren Freundschaften aufrechtzuerhalten. Auf einmal sortiert sich der Freundes- und Bekanntenkreis, und das kann auch mal ein ernüchterndes Erwachen bedeuten.

Besonderes Kind – Freunde finden zehn Mal leichter.

Doch die Diagnose eröffnet auch ganz neue Möglichkeiten. Ein besonderes Kind? – Freunde finden wurde gerade zehn Mal leichter. Das mag auf den ersten Blick sonderbar und übertrieben klingen, doch lass uns mal in die Details gehen.
Wie wäre es, wenn du mit einer neuen Bekannten direkt eine gemeinsame Basis hast, wenn ihr die Probleme und Herausforderungen, die einen großen Teil im Leben einnehmen können, ganz gegenseitig genau nachvollziehen könnt? Wie wäre es, wenn du statt ständig aufzuklären, einfach in die besonderen Details eures Alltags einsteigen könntest und auf der anderen Seite nichts als Verständnis erfährst? Das sind die Vorteile, wenn du den Kontakt zu Müttern suchst, die ebenfalls besondere Kinder haben. Ihr habt direkt etwas, worauf ihr aufbauen könnt. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass es mit jeder MitMutter passt, doch die Chancen auf ein gutes und erfülltes Miteinander sind um ein Vielfaches größer.
Und wo findest du diese Mamas? Lass uns mal sehen:

Freunde finden leicht gemacht.

Hier sind fünf Möglichkeiten, die wirklich funktionieren:
1.Online-Gemeinschaften und Foren: Schließe dich Online-Gemeinschaften und Foren an, die speziell für Mütter von Kindern mit besonderen Bedürfnissen eingerichtet wurden. Glaub mir, es gibt zahlreiche davon im Internet.
Das Beste daran? Du kannst dies bequem von zu Hause aus tun, in deiner Jogginghose und mit einem Glas Wein in der Hand. Du kannst erst einmal mitlesen, den Vibe von verschiedenen Gruppen und Leuten kennenlernen und hast immer die Möglichkeit, über persönliche Nachrichten mit ihnen in Kontakt zu treten.

2.Lokale Selbsthilfegruppen und Veranstaltungen: Besuche lokale Selbsthilfegruppen und Veranstaltungen. Dort hast du die Gelegenheit, dich mit anderen Müttern zu treffen, die ebenfalls besondere Kinder haben. Zudem kannst du von Fachleuten und Experten auf diesem Gebiet Unterstützung und Ratschläge erhalten.
Denke daran, Taschentücher einzustecken - diese Veranstaltungen können sehr emotional werden. Solche Treffen können übrigens auch online sehr gut funktionieren. Wenn es die lokalen Gegebenheiten, sprich örtliche Nähe, zulassen, könnt ihr euren Kontakt auch in die echte Welt übertragen. Telefonieren oder FaceTime sind übrigens tolle Möglichkeiten, wenn die Gesprächspartner ein paar Stunden entfernt wohnen.

3.Engagement in örtlichen Interessengruppen: Werde Mitglied in einer örtlichen Interessengruppe für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Auf diese Weise unterstützt du nicht nur eine gute Sache, sondern lernst auch andere engagierte Mütter kennen, die deine Situation verstehen. Bonuspunkte gibt es, wenn sie coole T-Shirts haben 😊.

4.Nutzung von schulischen und therapeutischen Ressourcen: Nutze möglichst viele der Ressourcen und Dienste, die von der Schule oder dem Therapiezentrum deines Kindes angeboten werden. Manchmal springt dann der Funke mit einer Fachkraft über.
Wichtig ist, dass es hier in der Zukunft eher beiläufig um das Kind geht. Hier dreht sich alles um einen netten Menschen und eine Freundschaft zu einer Person, die zumindest deine Hintergründe versteht.

5.Mundpropaganda: Das klingt irgendwie wild, funktioniert aber wirklich. Sprich mit anderen Müttern in deiner Umgebung, die ebenfalls Kinder mit besonderen Bedürfnissen haben. Wie wäre es mit etwas Smalltalk mit der Mitmama, die ebenfalls im Therapiezentrum auf ihr Kind wartet? Ein kleiner Plausch darüber, was frau in so einer Stunde des Wartens so erledigen kann, hat noch jedes Eis gebrochen.
Wenn ihr keinen gemeinsamen Nenner findet? – Auch okay, einen Versuch war es auf jeden Fall wert. Doch es gibt noch andere Möglichkeiten als die direkte Ansprache: Frag die Therapeuten oder Ärzte deines Kindes, ob sie andere Mütter in deiner Gegend kennen, die gerne Kontakte knüpfen möchten. Du könntest auch Freunde oder Familienmitglieder fragen, ob sie jemanden kennen, der zu dir passen könnte. Und dann gibt es immer noch die gute alte "Mutter gesucht"-Anzeige im lokalen Nachbarschaftsnetzwerk.

Das sind fünf Möglichkeiten, wie du als Mutter eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen dein Mamanetzwerk aufbauen kannst. Denk daran, du bist nicht allein. Es gibt eine starke und unterstützende Gemeinschaft da draußen, die nur darauf wartet, dich willkommen zu heißen. Also, leg los und finde deine Leute! Und das nächste Mal, wenn deine Schwester von einer Mutter beim Fussball erzählt, die auch ein Kind mit Autismus hat, frage doch einfach, ob sie mal den Kontakt herstellen kann.